Klaus Bruns/Wasserwerk Hattersheim

Das Wasserwerk in Hattersheim ist Jugendstil pur – es ist kein Museum, sondern wird als Reservewasserwerk immer noch betriebsbereit gehalten. Gibt es Probleme mit der Wasserversorgung aus dem Ried, muss das Werk binnen kurzer Zeit hochgefahren werden.1903 war die Stadt Frankfurt auf der Suche nach ergiebigen Grundwasservorkommen. Im August 1909, nach nur 9 Monaten Bauzeit, wurde das Pumpwerk eröffnet. Bis zu 12.500 qm pro Tag konnte das neue Wasserwerk aus 17 je 60 m tiefen Filterbrunnen fördern. Die Förderung erfolge über eine Sauganlage.Zur Aufbereitung des Grundwassers wurde im Jahr 1911 eine Entsäuerungs- und Enteisungsanlage ergänzt. 1927/1928 wurde die heute noch erhaltene Dreifach-Expansions-Dampfmaschine mit Drillings-Plungerpumpe installiert. Bis in die 60er Jahre wurde die Kapazität des Werkes stetig ausgebaut und dem steigenden Trinkwasserbedarf angepasst. Die Dampfmaschine war bis 1995 in Betrieb, erst ganzjährig, später nur noch im Winter. Danach übernahm eine moderne Kreiselpumpe die Arbeit, die hinter der Heimatstilfassade steht.Im Jahr 2001 fiel die Entscheidung, das Wasserwerk aus der regulären Versorgung herauszunehmen und für Notfälle vorzuhalten. Heute ist das Pumpwerk ein von der Unesco anerkanntes schützenswertes Kulturgut.

Zurück