Klaus Bruns/Prägeanstalt_Rosenberger

Die Prägeanstalt Rosenberger wurde 1892 gegründet. Das Prägen von Leder erforderte große handwerkliche Kunst. Je nach Anforderung durch den Auftraggeber musste das Leder zuvor partiell eingefärbt werden. Die Farben wurden durch handgefertigte individuelle Schablonen (nach sog. venezianischer Art) aufgespritzt. Danach wurde das Leder mit einem speziellen Muster - zum Teil auch mit Goldfolie - geprägt. Für das Prägen war Hitze erforderlich, da die Muster permanent ins Leder eingebrannt werden mussten. Die Prägetemperatur lag je nach Lederart bei 40 – 60°C. Helles Leder wird durch das Prägen dunkler; Seidenpapier zwischen Prägestempel und Leder machte das Leder matt statt glänzend. Die Maschinen wurden normalerweise mit Strom geheizt. Da Offenbach schon ein ausgebautes Stadtgas-Netz besaß, hatte Rosenberger einen Wettbewerbsvorteil: die Prägetemperatur ließ sich genau und konstant regeln - das war mit der damaligen Regeltechnik bei elektr. Strom nicht möglich. Der eigentliche Prägevorgang dauert nur 2 bis 3 Sekunden. Firma Rosenberger konnte Lederteile bis zu einer Größe von ca. 60 x 40 cm prägen. Diese relativ „kleinen“ Maschinen sind aus massivem Eisen und wiegen ca. 6 Tonnen.
Die Firma Rosenberger schloss ihren Betrieb 1988.
Auf dieser Seite zeige ich neben einigen Maschinen beispielhaft Prägestempel und Ledermuster.

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